Verhaltenstherapie

Die Beach Stones Verhaltenstherapie entwickelte sich in der Mitte des letzten Jahrhunderts aus experimentellen Befunden der Lerntheorien. Ausgangspunkt der Verhaltenstherapie ist, dass (fast) alles was einmal gelernt wurde ebenso wieder verlernt werden kann, indem Verhalten systematisch geändert wird.

Der Schwerpunkt lag zu Anfang auf beobachtbarem Verhalten und dessen Veränderung. In den 70er Jahren wurden neben dem beobachtbaren Verhalten zunehmend so genannte kognitive Prozesse (Einstellungen, Gedanken, Bewertungen und Überzeugungen) mit in die Therapie einbezogen, woraus sich die kognitive Verhaltenstherapie entwickelte. Heute umfasst die Verhaltenstherapie eine Vielfalt von Behandlungsweisen, die zu großen Teilen "störungsspezifisch" sind, d.h., dass die angewandten Methoden genau auf das vorliegende Krankheitsbild (z.B. Ängste, Depressionen, Zwangsstörungen, Essstörungen) angepasst werden.

Allen Formen gemeinsam ist, dass die "Hilfe zur Selbsthilfe" für den Patienten im Mittelpunkt steht. Der Patient soll, nach Einsicht in die Ursachen und die Entstehungsgeschichte seiner Probleme, Fähigkeiten erwerben, mit in der Therapie erlernten Methoden zukünftig besser zurecht zu kommen.

Kognitive Verhaltenstherapie

Die Kognitive Verhaltenstherapie befasst sich mit den gedanklichen Prozessen der Menschen (Wünschen, Meinungen, Einstellungen, Absichten, Erkenntnissen sowie planendem und problemlösendem Denken) und deren Auswirkung auf das Erleben (vor allem Gefühle). Die gedanklichen Prozesse können dabei bewusst als auch unbewusst sein. Sie beinhalten das, was ein Mensch über sich selbst, seine Umwelt, seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft denkt.

Es wird davon ausgegangen, dass die Art und Weise, wie wir denken, unser Fühlen, unser Verhalten und unsere körperlichen Reaktionen beeinflusst, und umgekehrt, dass wiederum das Fühlen und die körperlichen Reaktionen unsere Gedanken beeinflussen. Denken, Fühlen und Handeln stehen demnach in wechselseitiger Beziehung zueinander.

Schon der Griechische Philosoph Epiktet prägte in der Antike den Satz

"Es sind nicht die Dinge selbst, die uns beunruhigen,
sondern es ist die Vorstellung von den Dingen"

Schwerpunkte der kognitiven Verhaltenstherapie sind:

  • die Bewusstmachung von Kognitionen (Einstellungen, Gedanken, Bewertungen und Ãœberzeugungen)
  • die Ãœberprüfung dieser Kognitionen auf ihre Angemessenheit
  • die Korrektur irrationaler Einstellungen (belastende und Verwirklichung der eigenen Lebensziele im Wege stehende Einstellungen).

Ziel ist es, die Perspektive zu wechseln und nach Betrachtung der Dinge von verschiedenen Seiten zu einer für die Person hilfreicheren Betrachtungsweise zu gelangen. Dies ist kein Selbstbetrug (im Sinne von "denken Sie doch einfach mal positiv"), sondern eine Erweiterung des bisher gewohnten Gedankenmusters.

Weiterführende Literatur:

  • F. H. Kanfer, D. Schmelzer. Wegweiser Verhaltenstherapie. Springer Verlag
  • Klaus Schuster (1999). Abenteuer Verhaltenstherapie. Neue Erlebnisse mit sich und der Welt. dtv.
  • Harlich Stavemann (2001). Im Gefühlsdschungel. Emotionale Krisen verstehen und bewältigen. Beltz.