Beziehungs- bzw. Persönlichkeitsstörungen

Beziehungs- bzw. Persönlichkeitsstörungen beschreiben relativ starre, tief in der Persönlichkeit verwurzelte Erlebens- und Verhaltensmuster, wie zwischenmenschliche Beziehungen gestaltet und gelebt werden. In der Regel leiden die Betroffenen selbst, oder das soziale Umfeld unter diesem Erleben und Verhalten.

In der ambulanten Psychotherapie werden Beziehungsstörungen bzw. Persönlichkeitsstörungen meist erst im Verlauf einer Therapie anderer psychischer Schwierigkeiten diagnostiziert, selten sucht jemand explizit Hilfe wegen des Vorliegens einer dieser Störungen.

Ausnahme ist hier die mittlerweile recht bekannte so genannte Borderline-Persönlichkeitsstörung.

Eine Borderline-Erkrankung fasst eine Vielzahl von sehr beeinträchtigenden Verhaltensmustern und Beschwerden zusammen, die durch Impulsivität und Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, in der Stimmung und im Selbstbild gekennzeichnet sind.

Borderline-Betroffene erleben ausgeprägte Stimmungsschwankungen und Schwierigkeiten im Umgang mit negativen Gefühlen wie Wut und Ärger, Angst oder Traurigkeit; innere Spannungszustände können sie nur schwer bewältigen. Häufig besteht ein Gefühl innerer Leere oder ein „sich nicht spüren können“. Vielfach besteht eine Neigung zu selbstschädigendem Verhalten, z.B. sich selbst zu verletzen, zu betäuben oder sich lebensgefährlichen Risiken auszusetzen. Charakteristisch ist weiterhin eine Schwierigkeit, stabile oder zufriedenstellende Beziehungen über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten, was mit Angst vor Trennungen und dem dauernden Gefühl alleine zu sein verbunden ist.